Mensch-Tier-Kommunikation in prekären Lebenslagen

Tier in Warteschlange

 Foto: istock.com/Ruslan Lytvyn

In den letzten Jahren haben sich tiergestützte Interventionen als Bestandteil pädagogischer und therapeutischer Arbeit zunehmend etablieren können. Sie sollen nicht die eigentlichen pädagogischen oder therapeutischen Prozesse ersetzen sondern sinnvoll ergänzen und unterstützen.

Therapiebegleittiere können beispielsweise bei den Klienten die Motivation zur Aufnahme einer Therapie steigern und den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zur Pädagogin oder zum Therapeuten erleichtern und bahnen. Das gilt insbesondere für Menschen mit unsicheren und desorganisierten Bindungserfahrungen, die häufig bei psychisch Erkrankten anzutreffen sind.

Man weiß inzwischen auch sehr genau, dass Kumpantiere ein wichtiger Bestandteil der sozialen Netzwerke von vielen Menschen sind. Gerade für Menschen mit psychischen- und Suchterkrankungen und solchen in prekären Lebensverhältnissen ist der Kontakt zu ihrem Kumpantier manchmal sogar wichtiger als der zu anderen Menschen. Im Kontakt zu ihren Tieren können diese Menschen zum Beispiel eine andere Rollenerfahrung machen und werden von ihrer Umwelt als fürsorgliche und liebevolle Hundehalterin und nicht in erster Linie als Junkie oder Obdachlose wahrgenommen. Dies kann zu einem höheren Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein beitragen.